Meine vier ????

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Aktuell beschäftigt mich eine Reihe an Fragen. Die einen Fragen schon länger, die anderen erst seit kürzerer Zeit. Fragen bestimmen den Verlauf einer Geschichte. Wann gibt es ein Happy End? Wie löst der Hauptdarsteller sein Problem? Von diesen Fragen sind viele Filme angetrieben. Es ist gut, wenn wir viele Fragen stellen. Klar, manchmal ist Ratlosigkeit vielleicht auch überfordernd, wenn es auf die Schnelle keine Antwort gibt. Zu einfache Erklärungen scheitern aber oft an der Komplexität unserer Wirklichkeiten. Fragen zu stellen hat nichts von Unwissenheit. Wer die richtigen Fragen stellt, bereit ist dran zu bleiben, der sammelt neue Erkenntnisse, erweitert seine Weltsicht, wird klüger. Ich denke, dass die Fragen, die wir uns stellen, viel Potential haben auch unsere Richtungen zu lenken. Fragen sind wichtig. Hier vier Fragen, die ich mir aktuell stelle:

Was habe ich von Covid und Co. gelernt?

Klar, es hat uns alle getroffen. Manche mehr, manche weniger. Mich persönlich eher so mehr und es tat weh. Ich frage mich, was mich die Tränen des Verlusts, der Enteignung und Entmachtung lehren wollen. Wo waren und sind meine Prioritäten? Was tut mir im Herzen weh? Was sind meine Stresspunkte? Ob Corona nun abklingt oder nicht. Ich bin dabei diesen Fragen auf den Grund zu gehen und sie für mich zu klären. Im Praktischen frage ich mich, wo meine Ventile sind. Wo lass ich all das raus, was sich in mir aufstaut, womit ich mir und anderen Schaden könnte. Was passiert, wenn mich das Leben reizt? In Wüstenzeiten bin ich mit meinen eigenen, inneren Gegnern konfrontiert, weil sie frei liegen und nicht von anderen Beschäftigkeiten überdeckt sind. Wenn ich meine Schwachpunkte benennen kann, kann ich auch besser dran arbeiten und mich heilen lassen. Entsagung, Desorientierung und dann Transformation im Herzen. Eigentlich sollte es ja freuen. Ein Prozess, der mit etwas Schlechtem beginnt und mit etwas gutem zum Ende kommt?

Wo ist das Reich Gottes? Was ist es überhaupt?

Jesus hat zu seinen Lebzeiten über nichts mehr geredet als über das Reich Gottes, einer neuen Lebensrealität. Christen reden immer viel vom Tod und der Auferstehung Jesu. Total wichtig, aber eben nicht alles. Jesus spricht eine Einladung aus in eine neue Welt. In eine Veränderung, eine Bewegung. Aber nicht im Himmel -nachdem man tot ist oder so. Nein, hier auf der Erde. Gott macht alles neu und es besteht die Möglichkeit dabei zu sein. Ein Teil davon zu sein. Reich Gottes ist nicht Gegenstand christlicher Parallelwelten oder Sonntagvormittage mit Kirchenglocken. Das Reich Gottes und die Nachrichten von Jesus sind eine Sache für die ganze Welt. Wie und wo überlagert das jetzt meine Realität, taucht in meinem Alltag auf? Wo und wie setzt sich Friede, Versöhnung und Erneuerung in meiner Welt durch? Ist das dann noch eine Kirchenfrage? Oder ist das ist eine Frage von Business, Kunst, Kultur, Familie, von allem eben… Als Reich Gottes Menschen müssten wir doch durchgängig nach Erneuerung in dieser Welt suchen? Und als erneuerte Menschen selbst ein Teil davon sein. Ist Gott vielleicht auch in dem nicht explizit Christlichem zu finden?

In der Ruhe die Kraft: Wie bringe ich mehr Gelassenheit in mein gestresstes Leben?

Warum bekomme ich die Ruhe nur so schwer hin? Was sind die Mechanismen, die mich nie zur Ruhe kommen lassen, auch wenn ich Zeit habe? Wenn sich um mich herum alles bewegt, ich mich immer wieder neu selbst erfinden muss… Wo und wie finde ich einen bleibenden Rhythmus, der mich resistent, ausdauernd und kraftvoll macht? Was sind die richtigen Ventile, die ich in Frustsituationen bedienen kann? Mal ein Tag ohne Smartphone wirkt wie eine Entgiftung auf mich. Was ist da los? Man packt es kaum mit der Geschwindigkeit mitzuhalten, die die Welt vorgibt. Überall ToDos und immer am Optimieren. Das stresst enorm. Ruhe und seelische Entspannung ist der Schlüssel. Finde ich das Schlüsselloch überhaupt noch?

Wie könnte eine Glaubensplattform für die Zukunft aussehen?

Der christliche Glauben ist im Grunde genommen brandaktuell. Er ist sinnstiftend, kosmisierend, regt die Gesellschaft an. Er hat eine wichtige Stimme für die Welt. Dir Kirche aber hat immer weniger Zulauf. Sie wird vielfach -berechtigterweise- kritisiert, organisiert sich kaum zeitgemäß für heranwachsende Generationen. Menschen werden nicht abgeholt. Freikirchen sind eine Alternative. Sie sind oft aber wenig Ganzheitlich oder leben ein Blasendasein. Grundwerte sind religiös aufgeladen, man verliert schnell den Bezug zur Umgebung, macht sein Ding. Viele hunderte Denominationen stiften Verwirrung. Aber der Glaube an Gott, an das Erneuerungswerk Jesu in der Welt, hat Durchschlagskraft und bietet substanzielle Hoffnung. Gott ist nicht aus der Mode gekommen!

Wie kann jetzt eine Form von Glauben aussehen, die kernige Wahrheiten der Bibel vermittelt und diese alltagsgerecht verpackt? Eine Form, die von dieser Welt ist und die man hier auch verstehen kann. Eine Form, die mehr in ihren Auftrag für die Welt verliebt ist als in Organigramm, Gebäude oder 1a Predigt. In der Raum ist zu glauben, zu hoffen, zu teilen über alle Maßen hinaus. Keine Glaubensmodifikation oder Gottesmakeup. Kirchenformen können Gott nicht schöner machen. Sie können nur seine Schönheit entdecken.

Meine Frage ist mehr praktischer Natur. Wie können wir uns organisieren? Relevant, präsent, gotteszentriert und ohne Sonntagsfrömmigkeiten. Ist das nur meine Illusion oder wo ist die Kirche 4.0?

2 Kommentare

  • Hey Nate, coole Fragen mit vielen Unterfragen. Spannend. Ich finde Überschneidungen und habe auch eigene Fragen. Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass wer fragt auch den Mut und die Bereitschaft haben muss, sich ändern zu lassen. Wer nach Antworten sucht wird nicht im Heute bleiben und darf auch nicht Angst vor dem Morgen haben. Bleib dran!

    • Hey Joe! Du hast voll recht.. Kostet Bereitschaft aber ist es mit Sicherheit wert.. Danke für dein Kommentar! Grüße

Nate

Ich bin Nate, schreibe über Gott und die Welt. Und alles was es dazwischen noch so gibt.

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