Warum ich an Gott glaube

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Bevor ich zum eigentlichen Thema komme muss ich noch etwas loswerden. Dieser Blogartikel wird kein Plädoyer zur Verteidigung von Gott im Himmel. Ich muss hier niemanden verteidigen, das kann Gott schon selbst übernehmen. Ich werde mich auch nicht für christliche Tugenden aussprechen. Das können andere besser. Mir geht es um die Gottesfrage. Manchmal habe ich den Wunsch mich zu erklären. Das muss ich auch hin und wieder. Erst vergangene Woche fragte mich ein Freund, warum ich eigentlich an Gott glauben würde. Diese Antwort will ich einfach gerne teilen.

Glaube an den biblischen Gott spielt für mich eine große Rolle. Ich erlebe aber immer wieder, dass sehr viele Leute, mit denen ich unterwegs bin, rein gar nichts damit anfangen können. Manchmal nehme ich es dann so wahr, dass die Verwunderung darüber, dass ein Typ wie ich noch an Gott glaubt, in eine komische Suche umschlägt. Die Leute fragen mich und suchen nach irgendeiner Lücke in meinem Lebenslauf, vielleicht einen Unfall oder irgendwas anderes, das erklären könnte, warum ich so drauf bin. Eigentlich bin ich auch nur ein normaler Typ, wie jeder andere eben.  

Warum Gott, braucht man das heute überhaupt noch?

„Wenn du Gott brachst, dann ist das ja schön, ich brauche das nicht“. Das sind so die Klassiker, die ich ziemlich oft höre. Nicht immer in diesem Wortlaut, aber man findet vielleicht ähnliche Ausdrucksweisen. Mit Gott ist das so eine Sache. Ich kann Gott nicht beweisen (kann-nicht wohnt auch häufig in der will-nicht-Straße!). Ich bin aber felsenfest davon überzeugt, dass es ihn gibt. Die Vorstellung von einer Transzendenz gibt es übrigens in so gut wie allen Gesellschaften und zu so gut wie allen Zeiten der Geschichte. Es gab und gibt einfach noch so viel, dass unerklärbar scheint. Gott ist dann immer eine gute Ausrede. Es muss Gott geben, weil sonst kann ich mir die Welt nicht erklären! Problem ist dann, Gott wird zu einem Lückenbüßer, den wir immer dann auspacken, wenn wir irgendwo nicht mehr weiterwissen. Heute denken wir, dass wir immer weiter über unseren Schatten springen, immer mehr selbst wissen können. Selbst in der Intelligenz können wir uns jetzt verkünsteln. Dann hat Gott keinen Platz mehr. Irgendwie logisch, oder?

Das Gute Leben

Wenn wir glauben Gott nicht mehr zu brauchen, aus dem eben genannten Grund oder aus ganz anderen Gründen, sind wir meist dennoch auf dem Weg nach einer Art, wie wir unser Leben leben wollen. Am liebsten wollen wir ein gutes leben, ist ja klar. Orientierung findet sich da in verschiedenen Gebieten. Manche haben Vorbilder, andere Ideologien oder sonst irgendetwas, das einen durch das Leben leitet. Für mich ist so ein Leitfaden der Glauben an Gott. Okay, jetzt kannst du sagen… Dein Onkel, der letztes Jahr gestorben ist, war auch ein guter Mensch. Er hat immer aufopferungsvoll geholfen, getan was er konnte, er war immer da, einen Gott brauchte er dazu nicht. Ein guter Mensch kann man auch ohne den Glauben sein. Für ein gutes Leben brauche ich also keinen Gott, oder ein Buch, dass scheinbar dieses gute Leben im Detail erklärt. Also gut, beschlossene Sache. Ein guter Mensch kann man also auch sein, ohne Bibel, ohne Gott oder anders sakrales Zeug. Die Bibel erklärt mir allerdings diesen Weg zum guten Leben. Viele Ideologien oder Modell erklären den Weg nicht, denke ich.

Die Weg zu mir selbst

Im tiefen Inneren ist da noch etwas anders. Warum ich? Wozu bin ich hier? Es gibt Menschen, die stellen sich diese Sinnfragen scheinbar nicht. Das Leben ist ja auch aufregend genug, als das man ständig nach dem Sinn fragen müsste. Für Manche ist das also eine rein philosophische Frage. Ich persönlich halte es für eine der wichtigen Existenzfragen. Aber egal. Für mich macht es einen erheblichen, lebenswerten Unterschied, ob ich gedacht bin, gewollt bin, ob es einen Gott gibt, der mich (auf kreationistische oder auf urknallische Weise) erschaffen hat. Wer will schon ein Zufallsprodukt sein? Auf Facebook oder Instagram sind wir zumindest alle ein Original. Für mich gibt der Glaube unheimlichen Lebenssinn. Ich konnte in der Bibel schon viele Antworten auf existenzielle Sinnfragen finden. Was mich immer wieder überzeugt ist die Relevanz des Lebens. Ich kenne bis jetzt keine Ideologie oder Gedankenmodell, dass mir zeigt, wie unermesslich wertvoll das Leben ist. Die Beantwortung dieser Fragen hat immer auch etwas mit einem Gottesvertrauen zu tun. Deswegen, so logisch die Antworten manchmal sind, glaube ich, dass sie dennoch vielen fremd erscheinen, weil die Connection zu Gott nicht da ist, viel zu abstrakt, viel zu verrückt.

Worauf kann man heute noch hoffen?

Das Leben war früher viel determinierter. Heute sind die Dinge anders. Vieles ist austauschbar geworden. Du kannst deinen Job austauschen, deine Ehe, dein Auto, dein Haus, ja sogar dein Aussehen, so gut wie alles halt. Dein Ich, wer du bist und sein willst allerdings nicht. Wahrscheinlich bereitet das auch so vielen Menschen heutzutage psychische Problem, keine Ahnung. Wenn heute nichts mehr so sicher ist. Worauf kann ich dann noch hoffen? Ich hoffe auf ein himmlisches Leben. Wenn ich tot bin, dann wird’s gut im Himmel werden. Der Clou? Den Himmel gibt es schon hier auf der Erde. Klingt komisch, wenn man die Bibel richtig liest, ist´s aber so. Mit jenseitigen Vorstellungen tun sich viele schwer. Himmel wird dann schnell als komisches Konzept abgetan. Die Bibel spricht von „wie im Himmel so auf Erden“. Geil! Wie geht das? Die Bibel antwortet darauf. Stichwort ist das Reich Gottes.

Die Reise fängt bei Jesus an

Ohne Spaß, die faszinierendste Person für mich ist Jesus. Jesus gibt auf die Frage wer Gott eigentlich ist eine griffige Antwort. Nämlich die, dass es möglich ist Jesus kennen zu lernen. Deswegen sagt Jesus von sich auch, dass er der Sohn Gottes oder „der Weg zum Vater“ ist. Mit Jesus hat man die Möglichkeit mit Gott wirklich zu connecten. Wenn man Jesus kennt, weiß wer er war, was er gesagt und getan hat, dann sieht man all die Fragen, die ich in den Passagen vorher beschrieben habe in einem anderen Licht. Das ist meine Erfahrung. Durch Jesus habe ich begriffen, dass ich Gott brauche. Er hat mir gezeigt wie der Weg zu einem guten Leben funktioniert, weil er es selbst vorgelebt hat. „Wer ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein“, hat er zu den Leuten gesagt, die eine fremdgegangene Frau steinigen wollten. Wild! Gotteserkenntnis heißt für mich auch immer, mich selbst kennen zu lernen, mich auf die Reise zu mir selbst und meinen Fragen einzulassen. Und Jesus lässt mich hoffen. Hoffen, dass Vergebung möglich ist, dass sich die Welt und aller Mist, den wir erleben, wirklich verändern kann.

Der Glaube als Essenz

Was landläufig als Glaube bezeichnet wird ist für mich einfach nur der Versuch, meine gewonnene Gotteserkenntnis, Gedanken über einen guten Weg und eine starke Hoffnung aufs Leben zu übersetzen. Glaube und Kirche wird häufig zusammengebracht. Das finde ich falsch. Die Kirche probiert eben auch nur Gottesgedanken auf die Straße zu bringen. Manchmal versagt sie, manchmal klappt es. Aber auch die Kirche kann einem den Glauben nicht abnehmen. Das muss man schon selbst machen. Kritik kann man durchaus üben. Aber dann sollte man auch versuchen es besser zu machen. Sonst bleiben einfach nur die verzerrten Bilder von Kirche, die man mit Glauben und Gott automatisch in Verbindung bring. Das wäre schade. Die Bibel als ein Geschichtsbuch muss ich übersetzten auf die Fragen und Herausforderungen meiner Zeit. Dann erst wird sie das Fundament meines Glaubens. Die Kirche ist im Gegensatz dazu ein wackeliges Fundament…

Wohin mit meiner ganzen Scheiße?

„Wie kann ein guter Gott Böses zulassen?“. Ein großer Cliffhanger, in vielen Geschichten. Und eine berechtigte Frage. Wir vergessen nur häufig, dass wir selbst jeden Tag blöde Dinge tun. Klar, auch Menschen, die an Gott glauben, machen Fehler. Die Bibel erklärt aber, wie das mit den Fehlern ist, was sie genau mit uns tun und warum wir eher drauf verzichten sollten. Bei Jesus findet meine Schuld Vergebung. Wieder ist die Antwort Jesus. Jesus ist es so wert. Mal zu lesen wer er war, mal zu fragen wo er ist. Wenn Gott und das alles auch groß erscheint, bei Jesus kann man leicht anfangen und schauen, ob diese Gottessache etwas für einen ist. Ich kanns auf alle Fälle empfehlen. Um Gott zu erklären fange ich auch am liebsten immer bei Jesus an.

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Nate

Ich bin Nate, schreibe über Gott und die Welt. Und alles was es dazwischen noch so gibt.

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